Beyonce Knowles hat mit ihrem neusten Projekt die Musik-Welt
verändert und ihre Strategie setzt ungeschriebene Gesetze außer Kraft.
„BEYONCÈ“ wurde ohne Ankündigung veröffentlich. Keine Presse-Informationen,
keine Single im Radio, kein Videos im Musikfernsehen, nicht mal ein Anzeichen
von ihrer Seite in einem Interview. Aber die Kritiker, die gesagt haben, dass
es sich in schlechten Albumverkäufen niederschlagen wird und dieses Album
absolut unkommerziell ist, werden eines Besseren belehrt. Ihr neues Album hat
einen Rekord gebrochen, der von One Direction gehalten wurde, die zuletzt in
den meisten Ländern auf der Erde die Chartspitze der iTunes-Album-Charts
besteigen konnten. Aber Beyonce hat die Jungs von 1D mit 104 Ländern
übertroffen (Sie ist in allen Ländern, in denen es veröffentlicht wurde auf
Platz 1 gelandet). Dazu kommen die Meldungen, dass Beyonce an zwei Tagen über
eine halbe Millionen Alben in den USA verkauft hat. Das ist so viel wie kein
weiblicher Superstar in 2013 in einer ganzen Woche verkauft hat. Doch warum hat Beyonce das Business verändert? Wir sagen es euch hier:
Musik ist immer noch eine Form der Kunst und heutzutage
werden die kreativen Grenzen dieser Kunst nur wenig ausgenutzt. Immer wieder
gleiche Platten mit gleichen Konzepten und immer gleich klingenden Songs. Von
dem konservativen Konzept „Single – Album – Tour“ wurde kaum auch nur allzu
weit abgewichen. Zunächst wird eine Single veröffentlicht, die dann auf das
neue Album aufmerksam machen soll. Ein Album-Release Day wird aufwendig
inszeniert und hochbezahlte Marketing-Kampagnen gehen mit der Veröffentlichung
eines Albums einher. Man fragt sich manchmal, ob es noch um Musik geht oder nur
die Vermarktung eines Stars und eines Images in den Medien. Doch dann kommt Queen B, wie sie von ihren
Fans („BeyHive“) genannt wird, und verändert die ganze Musikindustrie an einem
Tag. Platten-Labels hätten wohl immer die Hände auf dem Kopf
zusammengeschlagen, wenn ein Künstler von ihnen verlangt hätte, das neue Album
ohne Werbung und ohne Vorankündigung zu veröffentlichen. Jeder hätte ein
kommerzielles Desaster erwartet. Aber Columbia Music und Beyonce schreiben
Geschichte mit der Veröffentlichung von „BEYONCÈ“. Die Medien-Präsenz am Tag
der Veröffentlichung war so gewaltig, dass ihr Name über auf den sozialen
Netzwerken, in den Medien und den Nachrichten zu hören war.
Eine Marketing-Strategie, die sich von allein
getragen hat, weil Beyonce Wege gegangen ist, die so noch niemand gegangen
ist. In einem Trailer zum neuen Album
trifft sie den Nagel so hart auf den Kopf: Sie beschreibt den Musikmarkt mit
den Worten, dass die meisten Leute keine Alben mehr kaufen, den meisten geht es
nur um eine Single, die sie sich kaufen und dann interessiert das Album nicht
weiter. Bereits die ersten Chart-Updates zeigen, dass es doch anders geht. Auch
in England erreicht Beyonce nach nur zwei Tagen die Top 5 der Charts mit
beeindruckenden 68.000 verkauften digitalen Alben. Beyonce ist dankbar in der
Zeit aufgewachsen zu sein als Michael Jacksons „Thriller“ ganze Familien
zusammen vor den Fernseher gebracht hat, um das neue unglaubliche Musikvideo zu
sehen. Musik als ein gesellschaftliches und soziales Ereignis. Aber eben nur
deshalb, weil die Musik und die Musikvideos so gut waren, dass sie jeder
gefesselt hat. Heutzutage müssen Albumverkäufe mit Skandalen in den Medien
gesteigert werden. Beyonce möchte mit ihrem fünften Studioalbum das Geschäft
wieder verändern und ihr visuelles Album mit 14 Songs und 17 Videos kann in der
ersten Woche nur exklusiv auf iTunes als Ganzes gekauft werden. Es geht nicht
um den einen Song, sondern um das komplette Album. Die Veröffentlichung einer
Single und die normale CD, sowie alle anderen Downloadportale folgen dann eine
Woche nach dem Release.
Diese Vermarktungsstrategie wird weitreichende Folgen in Zukunft haben. Sicherlich werden sich einige Nachahmer finden, die auch diesen Weg gehen wollen. Ob jeder Artist wirklich im Stande ist ein komplettes Album zu verfilmen und am ersten Tag der Veröffentlichung mit als DVD zu verkaufen, bleibt natürlich fraglich. Gerade Newcomer haben hier ein wesentlich kleineres Budget. Aber das Wichtige an diesem historischen Tag ist, dass Beyonce sich lossagt von all den schlechten Nachrichten, dass niemand mehr Alben kaufen will. Sie möchte sich nicht durch Spotify, illegalen Album-Leaks und andere Streaming-Angebote die Albumverkäufe kaputt machen lassen. In Zukunft wird es sicherlich häufiger Alben geben, die es nur als gesamtes Paket zu erwerben gibt. Dieser Schritt geht wieder mehr in die Richtung, als man noch CDs gekauft hat. Die Singles konnten als EP oder Maxi-Single gekauft werden. Einzelne Songs, die keine Singleauskopplung waren, konnten nur auf dem Album erworben werden. Das Album als gesamtes Konzept steht wieder mehr im Fokus und nicht nur der einzelne Song, der als Single veröffentlicht wird. Das beeindruckende Phänomen, dass sich nach Veröffentlichung von "BEYONCÈ" beobachten ließ, dass selbst ohne Promotion Rekorde gebrochen werden können, ist sicherlich Konsequenz daraus, dass Beyonce hier einen bahnbrechenden Weg gegangen ist. Man kann ihr nur dafür danken. -SR-
Wow
AntwortenLöschenHast du dir das Album mal angehört?
LöschenBeyonce räumt mächtig ab! Nachdem bekannt geworden war, dass "Beyonce" das meistheruntergeladene Album innerhalb einer Woche ist, gelingt ihr nun auch der direkte Einstieg auf Platz 1 der amerikanischen Billboard Charts. Das macht sie zur ersten und einzigen Frau die es schafft ihre 5 (!!!) ersten Studioalben an der Spitze zu platzieren!
AntwortenLöschenRespekt übrigends wie schnell ihr zum überraschenden Release einen umfangreichen Artikel aus dem Hut gezaubert habt!
Vielen Dank Memmnon! :)
AntwortenLöschenSie hält den Rekord mit DMX. Also gute Chancen, dass sie alleinige Rekordhalterin wird mit dem nächsten Album!