Montag, 21. Februar 2011

[Album Review] Neuer Knüller von Ina Müller - "Das wär dein Lied gewesen"!

Der Hype um die 45-jährige (!) Moderatorin und Sängerin Ina Müller geht weiter. Nach ihrem letzten erfolgreichen plattdeutschen Album "Die Schallplatte - Nied opplegt", meldet sie sich nun wieder mit einer hochdeutschen Platte zurück, die am 18. Februar 2011 veröffentlicht wurde (und bereits auf Platz 1 der iTunes-Charts steht). Auf "Das wär dein Lied gewesen" befinden sich 13 Lieder, die sich jeweils an eine Person in ihrem Leben richten. Natürlich geht es um Herzschmerz, Liebhaber und jüngere Männer, nicht zuletzt weil sie seit einiger Zeit mit dem 12 Jahre jüngeren Sänger Johannes Oerding liiert ist. Ihr 3-jähriges Solo-Leben gab ihr genug Inspirationen für die 13 Songs. "Das wär dein Lied gewesen" könnte die Fortsetzung des Langspielers "Liebe macht taub" sein. Die Songs tragen den typischen "Frei nach Schnauze"-Charakter, den wir inzwischen von unserer nordischen Sabbelkönigin kennen und lieben: Offen, ehrlich, frech, trocken, aber dabei stets niveauvoll.



Ihr "Pop-rock" Musikstil bleibt uns erhalten, obwohl die Platte tendenziell eher poppig ist. Ihre unverwechselbare Rockröhre (die trotz Zigaretten-Abgewöhnung unverändert ist) lässt wieder Gänsehaut entstehen. Die gleichnamige Single des Albums "Das wär dein Lied gewesen" läuft bereits auf sämtlichen Radiostationen und erzählt über einen schlechten Männerfang aus Müllers vergangenem Liebesleben. Dieser Verflossene hat scheinbar keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn der bedeutungsvolle Vers "Du reichst nicht mal für zweieinhalb Zeilen" ist nun ja…selbstredend! "Die Nummer" ist ein schnellerer, positiver Song und erinnert etwas an Annett Louisans gelungenen Song(-text) "Drück die 1". Kein Wunder, denn Mittexter Frank Ramond hilft nicht nur Ina bei den Songlyrics, sondern auch Annett Louisan und Roger Cicero. Wie sie in einem Radiointerview erklärte, möchte sie irgendwann heiraten, doch muss der Antrag von dem richtigen Mann kommen und muss stimmen. Das heißt auf "Müllerisch": Romantik ist erlaubt, Kitsch nicht. Dieses empfindliche Thema ist Inhalt des dritten Songs "Ja ich will". Ruhigere Töne schlägt der Song "Fast drüber weg" an, hier beschreibt sie treffend die allseits bekannte, traurige Verarbeitungsphase nach der Trennung. 

Doch wer wird denn Trübsal blasen? Schon der nächste Titel "Paparazzi" lässt das Bein wieder wippen und beschreibt wortgewandt und ironisch den Wunsch nach Aufmerksamkeit; "Macht doch mal 'ne Paparazzia - hier bei mir". Inspiriert durch Junglover Johannes Oerding klingt das Lied "Mit Mitte 20" frisch, verliebt und sprüht nur so vor Energie. Aufopferungsvoll ist sie zu allem bereit, denn Typen diesen Alters "sind so schön anzusehen, wenn sie duschen gehen". Nach den gut gelaunten Reimen schlägt "Gar nichts gepeilt" wieder ruhigere Töne an und klingt fast nach einer Entschuldigung. Ina erzählt von der Begegnung mit dem perfekten Mann, doch Gefühle wollen einfach nicht vernünftig sein. "Brittpop" muss man hören, ein gelungener Songtext der vergangene Zeiten thematisiert. Der Titel "Handtaschen" nimmt ganz Ina-typisch ein Frauenthema auf die Schippe, "denn im Grunde herrscht das Grauen, in den Handtaschen der Frauen". "Fremdgehen" widmet sich der langweiligen, nicht gewollten Gewohnheit einer Beziehung. "Podkarsten" beschreibt spöttisch aber gelungen die Neuzeit der Sozialnetzwerke, Leben 2.0. Man darf aber nicht vergessen, dass auch Ina inzwischen sämtliche Plattformen nutzt. Der letzte Song des Albums "Wenn du das erträgst" behandelt die Kompromissbereitschaft zweier Menschen in einer Beziehung. Aus Liebe verbiegt sich der eine Part, verliert sich dabei selber, während der andere sich eingeengt fühlt und sich distanziert, da die Gefühle nicht (mehr) ausreichen.

Tracklist "Das wär dein Lied gewesen"

01. Das wär dein Lied gewesen
02. Die Nummer
03. Ja ich will
04. Fast drüber weg
05. Paparazzia
06. Mit Mitte 20
07. Gleichberechtigung
08. Gar nichts gepeilt
09. Brittpop
10. Handtaschen
11. Fremdgehen
12. Podkarsten
13. Wenn du das erträgst
2live4music Urteil: -PLATIN-
(Bewertungssystem: -Multi-Platin- = 5 Sterne, -Platin- = 4 Sterne, -Gold- = 3 Sterne, -Silber- = 2 Sterne, -Rohling- = 1 Stern)

Die Platte ist ein Kunstwerk, auf der Ina ihre Solophase verarbeitet und beendet. Traurige, sowie fröhliche Titel finden sich auf "Das wär dein Lied gewesen", die uns oft an unsere eigenen Erfahrungen erinnern. Kurzum: Es geht um Erfahrungen in der Liebe und im Leben. Da Sie nun in einer Beziehung ist, dürfte die nächste Platte wieder volles Glück versprühen. Die angesprochenen Personen der Songs sollten nach diesen klaren Zeilen über ihre nachhaltige Wirkung Bescheid wissen. Auffallend sind wieder mal die ausdrucksvollen, treffenden, frechen und ironischen Songtexte, die auch dieses Album erneut unvergesslich machen. 2live4music empfiehlt folgende Anspieltipps: Alle (Das war dein Lied gewesen, Die Nummer, Paparazzi, Gleichberechtigung, Podkarsten)! -MSt-

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